Freitag, 9. August 2013

Diätpulver Sensa: Mehr Flop als Top

Vor einem Jahr kam das Diätpulver Sensa mit viel Fanfare auf den Markt. Es klang wie eines dieser "zu schön um wahr zu sein"-Diätrezepte und so war es dann auch. Zumindest wenn ich den Erfahrungsberichten meiner Freundinnen glauben darf, die sich mit Sensa beschäftigt haben. Aber erst einmal die Fakten zum Pulver:

Sensa wurde von Dr Alan Hirsch entwickelt, einem amerikanischen Neurologen und Psychiater, der angeblich viele Jahre Forschungsarbeit in sein Pülverchen steckte. Sensa setzt sich aus Maltodextrin, Trikalziumphosphat, Siliciumdioxid und Geschmacksstoffen zusammen und wird wie Salz über das Essen gestreut.  Das Pulver soll dafür sorgen, dass das Essen intensiver wahrgenommen wird und durch eine schnellere Befriedigung des Geschmacks- und Geruchssinnes für ein früheres Sättigungsgefühl sorgen. Vor allem schwer übergewichtige Menschen mit einem BMI von über 30 sollen in den USA dank Sensa ordentlich abgenommen haben.  Meine Vermutung ist jedoch eher, dass der Kontostand ordentlich abgespeckt hat, denn eine Monatspackung Sensa schlägt mit 50 Euro zu Buche - und empfohlen wird eine Anwendung über sechs Monate hinweg. Also gut 300 Euro für ein Pülverchen.


Gewichtsverlust von 2,3 Kilogramm pro Monat

Eine Sensa-Studie in den USA mit 1436 überwiegend weiblichen Teilnehmerinnen ergab, dass sie über einen Zeitraum von sechs Monaten etwa 2,3 Kilogramm pro Monat verloren hatten.  Das entspricht etwa dem, was bei den meisten Diäten zum Ziel gesetzt wird, nämlich etwa ein Pfund Gewichtsverlust pro Woche. Mit dem Unterschied, dass bei Diäten normalerweise Verzicht auf Vieles geübt werden muss. Die Theorie bei Sensa dagegen ist, dass im Grunde alles gegessen werden kann - solange das Pülverchen darüber gestreut wird, das schneller und früher satt macht. Und dadurch den klassischen "FdH"-Effekt erzielt.

Lieber direkt auf kleine Portionen setzen

So berichtete dann auch meine Freundin, dass sie durch Sensa letztendlich gar nichts abgenommen habe - weil sie es einfach nicht fertig bringt, halbgegessene Mahlzeiten wegzuwerfen. Zu tief steckt in ihr die Erziehung drin, dass Essen nicht weggeworfen werden darf. Da ist es dann natürlich sinnvoller, einen ganzen Teller Brokkoli mit sehr wenigen Kalorien zu futtern, als eine üppige Mahlzeit mit Fleisch und Pommes, die letztendlich doch aufgegessen wird, weil nichts weggeworfen werden darf.

Sensa findet in Deutschland nach wie vor neue Anhänger, doch in meinen Augen macht das Pülverchen kaum Sinn. Die klassische "Friss die Hälfte"-Diät ist da günstiger und genauso effektiv.

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