Vor einem Jahr kam das Diätpulver Sensa mit
viel Fanfare auf den Markt. Es klang wie eines dieser "zu schön um wahr zu
sein"-Diätrezepte und so war es dann auch. Zumindest wenn ich den
Erfahrungsberichten meiner Freundinnen glauben darf, die sich mit Sensa
beschäftigt haben. Aber erst einmal die Fakten zum Pulver:
Sensa wurde von Dr Alan Hirsch entwickelt,
einem amerikanischen Neurologen und Psychiater, der angeblich viele Jahre
Forschungsarbeit in sein Pülverchen steckte. Sensa setzt sich aus Maltodextrin,
Trikalziumphosphat, Siliciumdioxid und Geschmacksstoffen zusammen und wird wie
Salz über das Essen gestreut. Das Pulver
soll dafür sorgen, dass das Essen intensiver wahrgenommen wird und durch eine
schnellere Befriedigung des Geschmacks- und Geruchssinnes für ein früheres
Sättigungsgefühl sorgen. Vor allem schwer übergewichtige Menschen mit einem BMI
von über 30 sollen in den USA dank Sensa ordentlich abgenommen haben. Meine Vermutung ist jedoch eher, dass der
Kontostand ordentlich abgespeckt hat, denn eine Monatspackung Sensa schlägt mit
50 Euro zu Buche - und empfohlen wird eine Anwendung über sechs Monate hinweg.
Also gut 300 Euro für ein Pülverchen.
Gewichtsverlust von 2,3 Kilogramm pro Monat
Eine Sensa-Studie in den USA mit 1436
überwiegend weiblichen Teilnehmerinnen ergab, dass sie über einen Zeitraum von
sechs Monaten etwa 2,3 Kilogramm pro Monat verloren hatten. Das entspricht etwa dem, was bei den meisten
Diäten zum Ziel gesetzt wird, nämlich etwa ein Pfund Gewichtsverlust pro Woche.
Mit dem Unterschied, dass bei Diäten normalerweise Verzicht auf Vieles geübt
werden muss. Die Theorie bei Sensa dagegen ist, dass im Grunde alles gegessen
werden kann - solange das Pülverchen darüber gestreut wird, das schneller und
früher satt macht. Und dadurch den klassischen "FdH"-Effekt erzielt.
Lieber direkt auf kleine Portionen setzen
So berichtete dann auch meine Freundin, dass
sie durch Sensa letztendlich gar nichts abgenommen habe - weil sie es einfach
nicht fertig bringt, halbgegessene Mahlzeiten wegzuwerfen. Zu tief steckt in
ihr die Erziehung drin, dass Essen nicht weggeworfen werden darf. Da ist es
dann natürlich sinnvoller, einen ganzen Teller Brokkoli mit sehr wenigen
Kalorien zu futtern, als eine üppige Mahlzeit mit Fleisch und Pommes, die
letztendlich doch aufgegessen wird, weil nichts weggeworfen werden darf.
Sensa findet in Deutschland nach wie vor neue
Anhänger, doch in meinen Augen macht das Pülverchen kaum Sinn. Die klassische
"Friss die Hälfte"-Diät ist da günstiger und genauso effektiv.
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