Donnerstag, 9. Mai 2013

Süchtig nach Leckereien - So kann man dagegen angehen


Wenn jemand beim Abnehmen immer wieder scheitert, wird ihm ja häufig fehlende Willenskraft vorgeworfen. Tatsächlich ist es manchmal unglaublich schwer, dem verlockenden Schokoladenkeks zu widerstehen oder den herrlichen Düften, die aus der Pommesbude über die Einkaufsstraße wehen. Da stellt sich doch die Frage, ob man tatsächlich von einem Suchtverhalten sprechen kann oder einfach nur von mangelndem Willen, den verführerischen Düften und Anblicken zu widerstehen.


Fast Food wirkt wie Drogen
Amerikanische Wissenschaftler stellten bei Experimenten mit Ratten fest, dass deren Gehirne auf Fast Food die gleichen Reaktionen zeigten wie auf Heroin oder Kokain. Schuld daran ist der Botenstoff Dopamin, der ein Glücksgefühl auslöst. Durch den Konsum von Zucker oder Fett steigt der Dopaminspiegel an und sorgt dafür, dass man sich gut fühlt. Genau wie bei Drogensucht wird jedoch im Laufe der Zeit eine immer höhere Dosis des "Stoffs" benötigt, damit die gleiche Reaktion erzielt wird. Dies liegt daran, dass im Laufe der Zeit Zellstrukturen blockiert werden. Gerade bei übergewichtigen Jugendlichen wurde festgestellt, dass sie weniger Dopamin-Rezeptoren besitzen als ihre dünnen Altersgenossen. Es ist also tatsächlich so: Zucker und Fett können süchtig machen.

Dies gilt übrigens ganz besonders für gestresste Personen. Wenn jemand unter starkem Stress steht, sinkt der Serotoninspiegel und der Körper verlangt nach Süßem oder Fettigem. Wer greift nicht automatisch nach Schokoriegeln um flatternde Nerven zu beruhigen oder sich nach einem aufwühlenden Ereignis zu trösten?

Was tun bei Zuckersucht?
Alles Wissen um Dopamin und Serotonin nützt natürlich nichts, wenn wir wieder einmal Lust auf ein Stück Schokotorte haben oder uns für die Currywurst an der Pommesbude entschieden haben, statt für den gesunden Salat. Ein radikaler Verzicht auf Zucker und Fett ist natürlich ähnlich sinnlos wie eine Cold Turkey-Entziehungskur bei Drogensüchtigen. Stattdessen sollte eine langsame Umgewöhnung stattfinden.

Ich brauche mir also nicht von heute auf morgen komplett alle Schokolade zu versagen, aber ich sollte sie nach und nach reduzieren: Statt der ganzen Tafel nur eine halbe Tafel und schließlich nur noch ein Riegel. Statt den Keksen lieber zu Äpfeln greifen, die statt ungesundem Industriezucker gesunden Fruchtzucker enthalten. Statt der Currywurst lieber erst Mal einen etwas weniger fettreichen Burger zu den Pommes essen und schließlich die Beilage ganz weglassen. So gewöhnt sich der Körper allmählich an die verringerten Mengen - bis er irgendwann kaum noch Zucker oder Fett verlangt.  

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