Freitag, 31. Mai 2013

Glutenfreies Essen: Nimmt man davon wirklich ab?


"Glutenfrei" findet sich auf immer mehr Lebensmittelverpackungen. Eigentlich als Warnhinweis für Menschen mit Zöliakie gedacht, haben in den letzten Jahren etliche Hollywood-Stars und andere Promis das glutenfreie Essen als Diätmethode entdeckt. Taugt das was?, ist da meine erste Frage. Antwort: Naja.

Gluten frei


Was ist Gluten?
Auf Deutsch wird Gluten manchmal auch Klebereiweiß genannt. Es handelt sich um Proteine, die auf natürliche Weise in Getreide vorkommen. Wenn das Getreide zu Mehl gemahlen wurde und dann Wasser hinzugegeben wird, bilden diese Proteine eine klebrige Masse - ansonsten würde es nämlich gar keinen Teig geben, der geknetet und gerollt werden kann.

Nun gibt es tatsächlich Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden - Zöliakie nennt sich das. Bei diesen Menschen kann der Darm nicht mit dem Gluten umgehen und reagiert mit Durchfall, Erbrechen und ähnlichen netten Dingen. Eine Heilung gibt es nicht - wer an Zöliakie leidet, muss auf Gluten verzichten.

In Deutschland werden die meisten Brote aus Weizen oder Roggen hergestellt - Getreide mit viel Gluten. Hafer und Gerste dagegen haben einen geringen Glutengehalt und Hirse, Reis, Mais oder Quinoa gar keinen.  Dazu hat der Handel mittlerweile glutenfreies Mehl entwickelt, so dass "glutenfreies Brot" gebacken werden kann. Soweit, so gut.

Abnehmen mit glutenfreiem Essen
Man ahnt es schon: Wer sich "glutenfrei" ernähren will, verzichtet auf Brot und somit auf eine große Menge Kohlenhydrate. Eine Schüssel frisches Obst mit Joghurt zum Frühstück hat nun mal wesentlich weniger Kalorien als die Stulle Brot mit Butter. Dies hat vor allem die Amerikaner nicht davon abgehalten, Gluten zum Bösewicht Nr.1 zu erklären - ganze 29% der Amerikaner haben 2012 zumindest zeitweise versucht, auf Gluten zu verzichten.

Nun gut, es mag auch mit dem dortigen Brot zusammen hängen. Wer schon einmal in den USA war, kennt die labberig-pappigen Brötchen und dick geschnittenen Brotscheiben, die für Sandwiches und "Subs" verwendet werden, die dicken Bagels und ähnliche Kohlenhydratmonster. Mit einem leckeren knackigen Brötchen hat das wenig zu tun. Und  wer sich unsere französischen Nachbarn anschaut, sieht auch lauter schlanke Frauen, die trotzdem ihre köstlichen Baguettes genießen.

Der "Glutenfrei"-Trend wird wohl daher nicht so richtig nach Deutschland überschwappen. Ich denke jedenfalls, dass es eine Diät ist, auf die ich getrost verzichten kann, denn auf die überteuerten glutenfreien Produkte in meinem Supermarkt habe ich keine Lust. Außerdem genieße ich meinen Lieblingsbrezel lieber, als ihn komplett aus meinem Speiseplan zu verbannen.

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