Weizen gehört zu den ältesten
Grundnahrungsmitteln der Welt: Nur die Gerste ist noch ist älter. Funde im
Nahen Osten belegen, dass dort schon vor über 7000 Jahren Weizen kultiviert
wurde, ehe er sich nach Nordafrika und Europa ausbreitete. Der heute angebaute
Weizen hat jedoch nichts mehr mit frühen Weizensorten wie Emmer zu tun, der das
Alte Rom ernährte. Und hier beginnen auch die Probleme.
Ich habe mich schon so oft gefragt, warum ein
so stinknormales Produkt wie Weizen, das seit Jahrhunderten tagtäglich von den
Menschen verzehrt wird, auf einmal so angefeindet wird. Da ist einerseits das
ganze Gerede von Glutenunverträglichkeit, andererseits der immer wieder
gepredigte Verzicht auf Kohlenhydrate, die dick machen. Und zu den wichtigsten
Kohlenhydratlieferanten gehören nun einmal Weizenprodukte wie Brot und Pasta.
Wo also liegt der Hase im Pfeffer?
Moderner Weizen hat nichts mehr mit seinen
Vorfahren gemeinsam
Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer wieder
neue Weizensorten gezüchtet, die ertragsreicher, gesünder und robuster sein
sollten. So ist genetisch gesehen vom römischem "Emmer" heute kaum
noch etwas im modernen Weizen vorhanden. Einen großen Sprung machte die
Weizenzucht im 20. Jahrhundert mit seinen modernen Möglichkeiten im Labor. Dazu
gehört gentechnisch veränderter Weizen, vor allem aber auch Kniffs und Tricks
der Lebensmittelindustrie.
Die heute grassierende Glutenunverträglichkeit
ist in erster Linie auf die Züchtung zurück zu führen, So haben Studien
ergeben, dass der heutige Weizen zu bis zu 50 Prozent aus Gluten besteht, um
das industrielle Backen von riesigen Brotmengen zu erleichtern. Vor 50 Jahren
lag der Gluten-Anteil bei gerade einmal 5 Prozent!
Durch das Gluten kommen auch immer mehr
Gliadine in Weizenprodukte. Dabei handelt es sich um ein Protein, das im hohen
Maße Appetit anregend wirkt und dafür sorgt, dass man zum Beispiel beim
Italiener immer wieder ins Brotkörbchen greift oder bei der Grillparty eine
halbe Stange Baguette im Alleingang vernichtet - mit entsprechenden Folgen für
den Hüftspeck. Manche Forscher sprechen
sogar von einer Sucht, da die Gliadine eine hundertmal stärkere Wirkung haben
als zum Beispiel Morphine und so für ein Glücksgefühl sorgen.
Verzicht auf Weizen führt zu Gewichtsverlust
Wer sich also etwas Gutes tun und abnehmen
will, sollte ganz einfach den Weizenkonsum reduzieren. Gluten- und
Gliadin-freie Alternativen sind zum Beispiel Hirse, Buchweizen, Quinoa oder
Amarant. Bei der Orientierung hilft ein Siegel mit einer durchgestrichenen
Ähre, mit dem sich glutenfreie Produkte auszeichnen dürfen.
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