Aktuell bin ich mit meinem Gewicht eigentlich
recht zufrieden und esse so ziemlich alles, was ich gerade will. Die Kalorien
verbrenne ich dann wiederum bei einem langen Spaziergang im herbstlichen Wald -
eine meine Lieblingsbeschäftigungen in dieser Jahreszeit. Aber natürlich lese
ich weiterhin Frauenzeitschriften und bestimmte Websites und so springt auch
immer wieder die ein oder andere Meldung zum Thema Abnehmen ins Auge. Diesmal musste
ich sogar richtig stutzen, als ich über einen neuen Magenschrittmacher von der
Uniklinik Maastricht las. Von diesen Geräten hatte ich bislang noch nichts
gehört aber "neu" bedeutet ja schließlich, dass es schon "Alte"
gibt…
Magenschrittmacher - Computer im Bauch
Bei extrem übergewichtigen Menschen, die einen
Body-Mass-Index von +50 haben, werden manchmal sogenannte restriktive Techniken
eingesetzt, mit denen der Magen künstlich verkleinert wird. Dadurch stellt sich
schon früh ein Sättigungsgefühl ein und die Betroffenen essen automatisch
weniger. So weit so bekannt. Meistens wird dabei ein Magenballon oder ein
Magenband verwendet. Beide haben das Risiko, dass der "Fremdkörper"
nicht gut vertragen wird - das Magenband kann sogar verrutschen und so für Probleme
sorgen.
Der sogenannte Magenschrittmacher, der
offiziell "Implantierbarer Gastrostimulator" (IGS) heißt, ist dagegen
ein nur 6 x 5 Zentimeter großes Teil mit einem Gewicht von 55 Gramm, das an der
äußeren Magenwand eingepflanzt wird. Das
Gerät erfasst Daten zur Nahrungsaufnahme, zur Bewegung und sendet Impulse an
den Magen um ein frühes Sättigungsgefühl auszulösen. In Deutschland wurde der
erste Magenschrittmacher im Frühling 2011 erfolgreich eingesetzt.
Pro und Contra Magenschrittmacher
FÜR den Magenschrittmacher spricht, dass er
wesentlich weniger in den Körper eingreift als Magenband oder Magenballon und
durch sein Datensammeln auch Auskunft über das Ernährungsverhalten und die
tägliche Bewegung gibt. Anders gesagt: der Magenschrittmacher petzt es dem
Arzt, wenn sechsmal täglich Schokolade genascht wird. GEGEN das Teil spricht
nach Ansicht von Kritikern jedoch, dass es gerade den extrem Fettleibigen, für
die es gedacht ist, nicht wirklich hilft, weil der Gewichtsverlust maximal 30%
beträgt. Wobei ich mir vorstellen kann, dass jemand, der von 150 auf 105
Kilogramm kommt, sich garantiert schon wohler in seiner Haut fühlen wird.
Ich gebe zu, dass ich dann doch froh bin, dass
ich immer nur mit "einigen Pfund zu viel" hadere, aber ich kann mir
vorstellen, dass der Magenschrittmacher für Betroffene auf jeden Fall leichter
zu tragen ist als ein Ballon im Bauch.
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