Freitag, 20. September 2013

Sachen gibt's, die gibt's gar nicht: Der Magenschrittmacher

Aktuell bin ich mit meinem Gewicht eigentlich recht zufrieden und esse so ziemlich alles, was ich gerade will. Die Kalorien verbrenne ich dann wiederum bei einem langen Spaziergang im herbstlichen Wald - eine meine Lieblingsbeschäftigungen in dieser Jahreszeit. Aber natürlich lese ich weiterhin Frauenzeitschriften und bestimmte Websites und so springt auch immer wieder die ein oder andere Meldung zum Thema Abnehmen ins Auge. Diesmal musste ich sogar richtig stutzen, als ich über einen neuen Magenschrittmacher von der Uniklinik Maastricht las. Von diesen Geräten hatte ich bislang noch nichts gehört aber "neu" bedeutet ja schließlich, dass es schon "Alte" gibt…


Magenschrittmacher - Computer im Bauch

Bei extrem übergewichtigen Menschen, die einen Body-Mass-Index von +50 haben, werden manchmal sogenannte restriktive Techniken eingesetzt, mit denen der Magen künstlich verkleinert wird. Dadurch stellt sich schon früh ein Sättigungsgefühl ein und die Betroffenen essen automatisch weniger. So weit so bekannt. Meistens wird dabei ein Magenballon oder ein Magenband verwendet. Beide haben das Risiko, dass der "Fremdkörper" nicht gut vertragen wird - das Magenband kann sogar verrutschen und so für Probleme sorgen.

Der sogenannte Magenschrittmacher, der offiziell "Implantierbarer Gastrostimulator" (IGS) heißt, ist dagegen ein nur 6 x 5 Zentimeter großes Teil mit einem Gewicht von 55 Gramm, das an der äußeren Magenwand eingepflanzt wird.  Das Gerät erfasst Daten zur Nahrungsaufnahme, zur Bewegung und sendet Impulse an den Magen um ein frühes Sättigungsgefühl auszulösen. In Deutschland wurde der erste Magenschrittmacher im Frühling 2011 erfolgreich eingesetzt. 

Pro und Contra Magenschrittmacher

FÜR den Magenschrittmacher spricht, dass er wesentlich weniger in den Körper eingreift als Magenband oder Magenballon und durch sein Datensammeln auch Auskunft über das Ernährungsverhalten und die tägliche Bewegung gibt. Anders gesagt: der Magenschrittmacher petzt es dem Arzt, wenn sechsmal täglich Schokolade genascht wird. GEGEN das Teil spricht nach Ansicht von Kritikern jedoch, dass es gerade den extrem Fettleibigen, für die es gedacht ist, nicht wirklich hilft, weil der Gewichtsverlust maximal 30% beträgt. Wobei ich mir vorstellen kann, dass jemand, der von 150 auf 105 Kilogramm kommt, sich garantiert schon wohler in seiner Haut fühlen wird.

Ich gebe zu, dass ich dann doch froh bin, dass ich immer nur mit "einigen Pfund zu viel" hadere, aber ich kann mir vorstellen, dass der Magenschrittmacher für Betroffene auf jeden Fall leichter zu tragen ist als ein Ballon im Bauch.

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