Keine Sorge, die Steinzeit-Diät bedeutet
nicht, dass wir alle in Felle gehüllt am Lagerfeuer sitzen und riesige
Schweinshaxen abnagen. Oder stundenlang durch den Wald laufen müssen um Beeren
zu sammeln. Obwohl man dabei ja immerhin Kalorien verbrennen würde...
Nein, die Paleo-Diät ist eine etwas skurrile
Essensform, die immer mehr Anhänger findet. Sogar die ersten
Steinzeit-Restaurants haben geöffnet. Da das Steinzeitessen angeblich schlank
macht und vorbeugend gegen Bluthochdruck und Diabetes sein soll, habe ich mich
einmal näher damit beschäftigt.
Fleisch hui, Kohlenhydrate pfui
Der Grundgedanke hinter der Paleo-Diät ist,
dass sich nur der Urmensch wirklich so ernährte wie es sich die Natur für Homo
Sapiens gedacht hatte. Dazu gehörte alles, was der Neanderthaler in der Wildnis
so vorfand: Pilze, Samen, Gemüsen, Obst und Nüsse, sowie Eier (die
herumlaufende Ur-Hühner wohl irgendwo verloren hatten?) und natürlich Fisch und
Fleisch, das mit dem Speer erledigt wurde. Erst in späteren Jahrtausenden kam
Homo Sapiens auf den Einfall kohlenhydratreiches Getreide wie Mais und Weizen
anzubauen, Kühe zu melken oder stärkehaltige Kartoffeln aus dem Boden zu
ziehen. Und damit begann das Übel der schlechten Ernährung.
So sieht die Paleo-Diät als Pyramide aus. ©http://psiram.com/ |
Macht irgendwie Sinn, finde ich. Schließlich
wissen wir, dass Kohlenhydrate zu den Kalorienbomben gehören und dass bei guten
Diäten Nudeln, Kartoffeln und Brot stark reduziert werden. Also nüchtern
betrachtet ist die Steinzeitdiät eine Art Low Carb-Diät, die allerdings
wesentlich witziger und spannender klingt.
Das menschliche Erbgut ist gleich geblieben
Ernährungswissenschaftler, die die Paleo-Diät
propagieren, weisen gerne darauf hin, dass die Steinzeit, in der unsere
Verfahren Beeren sammelten und Mammuts erlegten, mehr als 2 Millionen Jahre
umfasst, während die moderne Epoche keine 15.000 Jahre alt ist. Demnach hat
sich unser Körper noch nicht an "moderne" Lebensmittel wie Getreide
und Milch gewöhnt und die "nicht artgerechte Ernährung" führt nun zu etlichen
gesundheitlichen Problemen und Übergewicht.
Also gut, ich habe mir vorgenommen, eine Woche
lang zu leben wie in der Steinzeit. Soll heißen, es gibt viel Fisch und auch
mal Fleisch (Mammut wird mein Supermarkt wohl nicht haben…), sowie viele
Früchte, Beeren, Nüsse und Gemüse. Milchprodukte wie mein morgendlicher Joghurt
und das Abendessen mit Schwarzbrot und Käse fallen dagegen erst mal flach. Da
auch Zucker als künstliches Produkt der Neuzeit gilt, gibt es auch eine Woche
lang keine Schokoladen-Ostereier. Der Figur wird es nicht schaden, wenn ich dabei auch noch das ein oder andere Kilo abnehme…
Ich habe gehört, dass die Paleo-Diät mit seiner Kohlenhydrat armen Ernährungen, einen unwiderlegbaren Schlankheitseffekt mit sich trägt, doch der gesundheitliche Aspekt auf einen langen Zeitraum gesehen, eher auf der Strecke bleibt. Der tägliche Fleischkonsum ist in jedem Fall keine Lösung und auch die mit Phytohormonen belasteten Ersatzprodukte, wie Soja oder Hülsenfrüchte sollten auch nur begrenzt konsumiert werden. Eier und Fisch sind da dann wohl die erfolgreichsten Komponenten einer erfolgreichen Paleo-Ernährung, doch kann hier wirklich die Abwechslung auf der Strecke bleiben. (Quelle: Puls4)
AntwortenLöschenIch glaube auch, dass man eine so beschränkte Ernährung nicht für Immer durchziehen sollte... Immerhin greift man da doch ganz schön in den Körper ein. Aber für die Diät vor dem Sommer finde ich sie ganz praktisch ;)
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