Der April hielt bislang was er verspricht: April, April,
der weiß nicht was er will. Die derzeitigen Regentage schlagen einem auf das
Gemüt. Der kurze anfängliche Frühling aus dem März ist bereits wieder
vergessen, das Serotonin (Glückshormon) vollständig aufgebraucht… Wer sich
keinen Kurztrip in den Süden zum Sonne tanken leisten kann, greift oftmals auf
das Münz-Mallorca zurück. Und wir Deutschen tun das wohl besonders gern – wir sind
offiziell die Europameister des künstlichen Bräunens. Doch die künstliche Sonne
hat ihren Preis: Experten bestätigen gestiegene Zahlen von schwarzem Hautkrebs,
welcher durch häufige Solariumgänge hervorgerufen werden kann.
Auf dem Hautkrebs-Expertenforum in Berlin stellten
Experten die neuen Ergebnisse zusammengefasster Studien dar. Das Risiko ist
leider höher als bislang immer angenommen. Besonders das gefährliche maligne
Melanom, welches die Bildung des Hautkrebs begünstigt, verdopple sich bei
Menschen, die bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig ein Solarium
besuchen, so der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dermatologischer
Prävention (ADP) Prof. Eckhard Breitbard.
„Jedes Jahr wächst das Risiko um weitere drei Prozent –
und das ist auch nicht wieder umkehrbar.“
Eine der Studien zeigte sogar auf, dass bereits ein
Solarienbesuch pro Monat nach zwei bis drei Jahrzehnten die Gefahr auf das
2,5-fache erhöhen kann. Der Vergleich bezieht sich natürlich auf Menschen, die
nie ein Münz-Mallorca besuchen.
Das maligne Melanom ist eine bösartige Form des
Hautkrebs. Seit Januar wurde eine neue Verordnung in Deutschland verabschiedet,
welche den UV-Schutz in Solarien regulieren soll. Experten fordern nun die
Bundesländer dazu auf, diese UV-Schutz-Verordnung umzusetzen und regelmäßig
Solarien zu kontrollieren. Das stelle ich mir persönlich jedoch etwas Schwierig
vor – es sei denn wir führen eine Solarien-Polizei ein, die speziell durch die
Straßen zieht und Sonnenbanken kontrolliert.
Die erlaubte Bestrahlungsstärke in Solarien liegt bei 0,3
Watt pro Quadratmeter, so die Verordnung. In Sonneneinheiten entspricht das
etwa der Sonneneinstrahlung um 12 Uhr mittags am Äquator (UV-Index 12). Gelernt
haben wir jedoch alle, dass wir uns bereits ab einem UV-Index 8 besser in den
Schatten begeben sollten. Das Problem ist nun, dass viele Sonnenstudios dennoch
mit einer höheren Bestrahlung ihre Kunden bräunen. Ob nun eine derartige
UV-Schutz-Verordnung greifen kann, ist eher fraglich. Wenn man an die Umsetzung
des Gesetzes denkt, welches besagt, dass Solarien erst ab einem Alter von 18
Jahren besucht werden dürfen, dann sehe ich für die Umsetzung der Verordnung
schwarz… Nicht umsonst wird das Münz-Mallorca auch als Teenie-Toaster
bezeichnet, ne.
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