Meine Freundin Steffi mir kam nun nach einer
Woche Ostsee um ganze vier Kilo leichter zurück und zog sich natürlich sogleich
meinen uneingeschränkten Neid zu. Was hatte sie am Meer getrieben? Eine Woche
nur von frischer Meeresluft und Wasser gelebt? Jeden Tag einen Marathon am Strand
gelaufen? Nein - aber quasi eine Kombination von beiden, die nicht ganz so
Hardcore ist. Fastenwandern nennt sich das. Steffi hatte vorher niemandem etwas
von der Aktion erzählt, weil sie selbst nicht sicher war, ob sie das Programm
durchhalten würde. Hat sie aber, so dass ich nun natürlich auch darüber
nachdenke.
Fasten und Fußmärsche
Das Fastenwandern geht auf den schwedischen
Arzt Lennart Edrén zurück, der 1953 die 500 Kilometer zwischen den beiden
schwedischen Städten Göteborg und Stockholm ganz ohne feste Nahrung und nur mit
Quellwasser als Durstlöscher wanderte.
Heute wird das Fastenwandern in zahllosen
Regionen Deutschlands angeboten. Wer will, kann wie Steffi einige Tage am Meer
entlang wandern, wer lieber durch die Berge zieht, findet auch in den deutschen
Mittelgebirgen wie Schwarzwald und Harz etliche Angebote. Und wer es lieber
warm hat, kann auch auf Mallorca oder auf den Kanaren fastenwandern.
Wichtig ist in jedem Fall, dass das
Fastenwandern nicht auf eigene Faust durchgeführt wird, sondern nur unter
Aufsicht. Gruppen können sich zudem immer wieder gegenseitig motivieren, wenn
bei der Wanderung auf einmal ein verführerischer Duft von Grillwürsten
herüberweht.
So funktioniert das Fastenwandern
Die Gruppe trifft sich zunächst am Ausgangsort,
wo genau wie beim "normalen" Heilfasten zunächst mit viel Obst und
Gemüse entschlackt wird, ehe das eigentliche Fasten beginnt. Die Wanderungen
gehen zum Glück nicht wie bei Herrn Edrén über 50 Kilometer, sondern lediglich
über 6-10 Kilometer pro Tag. Dabei stehen häufig auch andere Aktivitäten
zusätzlich auf dem Programm, zum Beispiel Besichtigungen oder Bootsfahrten.
Auch Massagen werden immer wieder zur Entspannung angeboten. Am letzten Tag
wird das Fasten dann mit einem gemeinsamen Essen beendet, ehe die Teilnehmer um
einige Kilo leichter nach Hause fahren.
Während der Fastentage gibt es je nach
Anbieter meistens nicht nur Wasser, sondern auch Gemüsebrühe, Säfte und Tee zu
trinken. Wer trotzdem zweifelt, dass er mehrere Tage wandern kann ohne etwas zu
essen, kann sich auch für die Variante des "Früchtewanderns"
entscheiden, bei der es immerhin Obst gibt. Auch dies ist eine gute Methode um
abzunehmen und zu entschlacken.
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