Mittwoch, 6. November 2013

Fastenwandern - nichts für zarte Gemüter

Meine Freundin Steffi mir kam nun nach einer Woche Ostsee um ganze vier Kilo leichter zurück und zog sich natürlich sogleich meinen uneingeschränkten Neid zu. Was hatte sie am Meer getrieben? Eine Woche nur von frischer Meeresluft und Wasser gelebt? Jeden Tag einen Marathon am Strand gelaufen? Nein - aber quasi eine Kombination von beiden, die nicht ganz so Hardcore ist. Fastenwandern nennt sich das. Steffi hatte vorher niemandem etwas von der Aktion erzählt, weil sie selbst nicht sicher war, ob sie das Programm durchhalten würde. Hat sie aber, so dass ich nun natürlich auch darüber nachdenke.


Fasten und Fußmärsche

Das Fastenwandern geht auf den schwedischen Arzt Lennart Edrén zurück, der 1953 die 500 Kilometer zwischen den beiden schwedischen Städten Göteborg und Stockholm ganz ohne feste Nahrung und nur mit Quellwasser als Durstlöscher wanderte.

Heute wird das Fastenwandern in zahllosen Regionen Deutschlands angeboten. Wer will, kann wie Steffi einige Tage am Meer entlang wandern, wer lieber durch die Berge zieht, findet auch in den deutschen Mittelgebirgen wie Schwarzwald und Harz etliche Angebote. Und wer es lieber warm hat, kann auch auf Mallorca oder auf den Kanaren fastenwandern.

Wichtig ist in jedem Fall, dass das Fastenwandern nicht auf eigene Faust durchgeführt wird, sondern nur unter Aufsicht. Gruppen können sich zudem immer wieder gegenseitig motivieren, wenn bei der Wanderung auf einmal ein verführerischer Duft von Grillwürsten herüberweht.

So funktioniert das Fastenwandern

Die Gruppe trifft sich zunächst am Ausgangsort, wo genau wie beim "normalen" Heilfasten zunächst mit viel Obst und Gemüse entschlackt wird, ehe das eigentliche Fasten beginnt. Die Wanderungen gehen zum Glück nicht wie bei Herrn Edrén über 50 Kilometer, sondern lediglich über 6-10 Kilometer pro Tag. Dabei stehen häufig auch andere Aktivitäten zusätzlich auf dem Programm, zum Beispiel Besichtigungen oder Bootsfahrten. Auch Massagen werden immer wieder zur Entspannung angeboten. Am letzten Tag wird das Fasten dann mit einem gemeinsamen Essen beendet, ehe die Teilnehmer um einige Kilo leichter nach Hause fahren.

Während der Fastentage gibt es je nach Anbieter meistens nicht nur Wasser, sondern auch Gemüsebrühe, Säfte und Tee zu trinken. Wer trotzdem zweifelt, dass er mehrere Tage wandern kann ohne etwas zu essen, kann sich auch für die Variante des "Früchtewanderns" entscheiden, bei der es immerhin Obst gibt. Auch dies ist eine gute Methode um abzunehmen und zu entschlacken.

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