Donnerstag, 22. März 2012

Schluss mit den schlanken Magermodels!

Israel ist nun offizieller Vorreiter – zumindest was die Werbe- und Modebranche anbelangt. Am Montag, den 19.03.2012, hat die israelische Regierung ein Gesetz verabschiedet, dass untergewichtige Models in der Werbung verbietet. Keine super schlanken Models mehr auf großen Plakaten. Die Regierung erhofft sich dabei Essstörungen, besonders bei Jugendlichen, besser in den Griff zu bekommen. In Israel sind rund 2% aller 14 – 18 Jährigen Mädchen von einer schweren Essstörung betroffen. Die Regierung führt diesen Schlankheitswahn auf die Werbung zurück, die durch immer dünnere Models das derzeitige Schönheitsideal definiert. Israel ist nun das erste Land, in welchem die Regierung gegen das Schönheitsideal und die Modeindustrie mittels eines Gesetz vorgeht.

Keine Models dürfen gephotoshoped werden.
Ab sofort müssen außerdem Agenturen Angaben darüber machen, ob Fotos digital verändert wurden und ob die Models per Computer „schlank gemacht“ wurden. Vorbei sind nun also die Zeiten in Israel, in denen Männer und Frauen der Werbewelt per Mausklick abnehmen, um so dem Schönheitsideal zu entsprechen…




Einer der Initiatoren des Gesetz ist der Topmodel-Agent Adi Barkan. Er beobachtet seit über 30 Jahren die Geschehnisse der Modelindustrie und stellt mit Entsetzen fest, wie schlank heutzutage die Models sind: „Heute sehen sie aus wie Tote.“ Ab sofort müssen nun Models einen medizinischen Bericht bei sich tragen, der bestätigt, dass kein Untergewicht gemäß der UN-Standards vorliegt. Dabei darf der medizinische Bericht nicht älter als drei Monate sein. Errechnet wird dieser Standard mittels dem Body Mass Index (BMI), der nun nicht länger unter 18,5 liegen darf. Kritiker halten eine Einschätzung des Gesundheits- und Ernährungszustand aufgrund des BMI für unzureichend. Die Zahl gäbe keinerlei Aufschluss auf weiter gesundheitlichen Konditionen und Lebensweise.  Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das Gesetz lediglich für Kampagnen im Inland gelten. Das Gesetz greift nicht bei großen internationalen Werbekampagnen…

Im Kontrast dazu steht die Tatsache, dass immer mehr Jugendliche in Israel von schwerer Adipositas betroffen sind. So kam bei einer Umfrage zum Thema Fettleibigkeit bei Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren folgendes Ergebnis raus:

  • 10,7 Prozent der Jungen leiden an Fettleibigkeit. 
  • 7,1 Prozent der jugendlichen Mädchen sind von Fettleibigkeit betroffen.

Skurril, wenn man denkt, dass die Regierung nun gegen Untergewicht vorgeht, wenn "lediglich" 2 Prozent der Jugendlichen daran leiden... Oder?
Kann ein Gesetz wirklich dabei helfen, das Abnehmen junger Teenager zu stoppen? Kann Isreal das Schönheitsideal dadurch ändern und tatsächlich zu einem Umdenken führen? Eure Meinungen sind gefragt!!

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